Paprika, Salat und Zuccini - für Gemüse schlägt mein Herz. Ewig habe ich mich geweigert, Gemüse zu essen, aber irgendwann kam der Moment, in dem ich realisiert habe, was diese überaus gesunde Nahrungsmittelart eigentlich alles zu bieten hat. Heute liebe ich Gemüse.
Eine andere Sache, die ich gerne mag, ist Ordnung und Struktur. Es gibt mir eine Art der „Inneren Ruhe“, wenn etwas sortiert ist. Schlimm ist es da z. B. im Fitnessstudio wenn die Gewichte nicht geordnet sind, dann probiere ich die umzusortieren. Bei geringen Gewichten ist das auch überhaupt kein Problem, aber bei den schwereren wird es anstrengend.
Wie dem auch sei, wir sind beim Gemüseladen „Dumanois Primeurs“ angekommen. Der Laden befindet sich in der Kleinstadt Valbonne in der Nähe von Antibes an der Côte d‘Azur. Schon von weitem weg fällt der kleine Laden auf: Vor dem Eingang stehen verschiedenste Tische auf denen sich Orangen und Äpfel stapeln. Daher Korrektur#1: Es ist nicht ausschließlich ein Gemüseladen, die verkaufen dort auch Obst. Da ist mir der Titel aber zu lang. Obst mag ich aber auch. Was ist jetzt das besondere an Tischen , auf denen sich Äpfel und Orangen stapeln? Sie stapeln sich wortwörtlich. Die Früchte sind alle pyramidenförmig aufgereiht und das in einer absolut peniblen Ordnung. Es fehlt keine Orange, kein Apfel um die Pyramide zu vervollständigen. Ich bin sofort fasziniert. Wie schaffen es die Verkäufer dort trotz des alltäglichen Geschäftstrubels die Struktur beizubehalten? Das muss ich mir näher anschauen. Ich gehe zu den Tischen und mir fällt auf, dass es nicht nur die Äpfel und Orangen sind, die geordnet darliegen: Die Weintrauben und Birnen sind alle mit demselben Abstand zueinander auf einer großen Platte angelegt, die Ananasse (vermutlich importiert) sind strukturiert nebeneinander aufgestellt und die Erdbeeren (tatsächlich nicht importiert (fragwürdig!)) sehen sowieso schick aus - es sind ja auch Erdbeeren, da muss man wenig machen. Beeindruckend, finde ich, und absolut mein Geschmack; nicht nur Nahrungsmittel-technisch.
Ich beschließe also, mir den Laden von innen anzuschauen. Hier dominiert der Gemüse die Auslage. Die Regale sehen aber nicht anders aus, als draußen: Ebenfalls sortiert, strukturiert und geordnet. Paprika in gefühlt jeder erdenklichen Farbe (eigentlich nur in rot, gelb und grün, aber egal) ist aneinander gereiht, neben Bohnen, Möhren und Auberginen. Highlight: Der Salat. In jeder Art und Weise: Egal ob Feldsalat, Radiccio, Eichblattsalat oder Rosso/ Bionda - alles ist da. So ein Traum.
Dazu muss erwähnt werden, dass ich bei diesem Eindruck des Laden gemäß meiner Generation ausschließlich auf die Ästhetik des Ladens geachtet habe und nicht auf den Geschmack der dort verkauften Nahrungsmittel. Vielleicht dreht dort mal irgendwer ein TikTok-Video, weil der Laden so schön aussieht. Aber lustig, dass man durch solche kleinen adjustments so viel mehr Aufmerksamkeit auf sich lenken kann, oder nicht? Durch ein paar Anpassungen an die Sortierung der Ware ziehen die dort gleich mehr Kunden zu sich und Leute wie ich schreiben eine Liebeserklärung an die Ordnung des Ladens. Also das Konzept ist auf jeden Fall aufgegangen, ich find den Laden cool.
Hier ein paar Fotos.
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