Recap Do, 20.07.

Veröffentlicht am 21. Juli 2023 um 11:34

Heute ist Deadline für die Doku. Hab 3 Stunden Schlaf, aber nicht müde. Irgendwie relativiert sich Müdigkeit hier total, weil halt jeder Tag so aussieht, dass man wenig Schlafstunden hat. Eigentlich ganz lustig. 

 

Meine Doku gebe ich ab vor 12 Uhr, da bin ich sehr stolz drauf. Im Nachmittag während der KüA-Schiene liege ich mit Ylva im Gras im Garten und genieße die Sonne. Dann ist Kursschiene und wir kriegen mit, dass wir so ein Projekt machen sollen. Es geht um den „Climate-Gate-Skandal“, der aus der Perspektive unserer Philosophen beleuchtet werden soll. Wir können dabei das Format beliebig wählen und im großen und ganzen eigentlich machen, was auch immer wir wollen. Schon lustig. Wir entscheiden uns im Kurs gemeinschaftlich dafür, dass wir einen auf Markus Lanz machen und das im Format einer Talkshow machen wollen. 

 

Am Abend ist das Konzert vom Chor und Solisten sowie das Orchester treten in der Kirche in Sögel auf. Das Konzert ist der Hammer. Sowohl der Chor, der Kammerchor, die Solisten als auch das Orchester spielen und singen super und ich bin sehr beeindruckt. In der Kirche sitze ich mit Ylva, Makis, Nick und Pedro, der ein wenig loco ist, zusammen. Wir haben vor dem Konzert ein kleines Plakat für Yule und Hannah Helene, die beide imChor singen, angefertigt, das wir währenddessen hochhalten.

 

Vor allem die Stimmung nach dem Konzert ist überwältigend. Alle Kurse machen nochmal Kursfotos und dann entsteht noch ein Gemeinschaftsfoto. Während wir da so vorne stehen fangen auf einmal alle an, dieses „Thumbai“-Lied zu singen. Das Lied wurde von Luca, unserer Chor- und Orchesterleiterin, im Plenum eingeführt. Dabei handelt es sich um einen Kanon, der dreistimmig gesungen wird. Und auf einmal singen wir alle diesen Kanon und es klingt so geil. Viel krasser und für mich überwältigender ist in dem Moment aber das enorme Gemeinschaftsgefühl, was aufkommt. Niemand hat sich vorher abgesprochen, dass dieses Lied gesungen werden soll, und doch machen wir es und wir machen es stolz und fröhlich und euphorisch und traurig und einfach enorm emotional. Wir fühlen uns wohl in dieser Gemeinschaft. Wir stehen hier, in dieser Kirche in diesem Ort Sögel und wir singen ganz laut und voller Stolz. Genau, stolz sind wir! Auf uns selber, auf diese Gruppe! Lasst uns leben, lasst uns singen, lasst uns glücklich sein! Dieses Lied bedeutet für mich so viel mehr als „Motivation für den Tag bekommen“. Es bedeutet für mich Glück, Gemeinschaft und Stolz.

 

Eigentlich habe ich mir vorgenommen, über den Donnerstag weniger zu schreiben. Mist, das ist wohl nichts geworden. Nach dem Konzert habe ich auch noch einiges zu tun. Wir müssen das Programm für den bunten Abend ausarbeiten, ich will noch eine Präsentation von meinem Kurs für den bunten Abend fertig machen, Briefe müssen geschrieben werden (was genau es mit den Briefen auf sich hat, wird an anderer Stelle genauer erläutert) und die letzten Vorbereitungen für die Abschlussparty müssen getroffen werden. Gleichzeitig gibt es draußen ein Lagerfeuer und zwischendurch gehe ich mit Ylva raus um Marshmallows zu essen und Lieder mitzusingen. Lillith spielt auf der Gitarre Beatles-Songs und wir singen mehr oder weniger gut mit. Wie gesagt, wir sind alle super im Singen, weshalb das hier am Lagerfeuer so klingt, als ob wir in der Elbphilharmonie auftreten könnten. Das ist aber auch nur eine ganz kleine Pause, ansonsten sitzen wir da noch bis 23 Uhr und machen ein paar letzte Arbeiten. Punkt 23 Uhr hören wir auf und wollen uns einen schönen vorletzten Abend machen.

 

Die Nacht wird noch lang werden. Wir schreiben Briefe, wir reden miteinander, wir diskutieren auch ein wenig, ich bemale meinen Stoffbeutel, den ich für 2€ in unserem Kiosk gekauft habe und schreibe das Wort „Zeitlos“ fett darauf, und wir genießen den Schoko-Pudding aus dem Nachtkühlschrank. Um 5:30 Uhr gehen alle aus der Küche und wollen noch ein paar Stunden Schlaf bekommen.

 

Ich gehe in die Kapelle und setze mich ans Klavier. Ich wollte das gerne nochmal machen - so früh morgens „barfuß am Klavier“, nur mit Schuhen. Phileas und Alba hören zu. Ich spiele nicht häufig Klavier vor anderen, aber heute mache ich das. Um 6 Uhr gehe ich schlafen.

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